Hochbegabung und Mobbing – ein zu häufiges Thema im Institut zur Fo(e)rderung besonderer Begabungen.
In unserem Institut erleben wir immer wieder, und leider viel zu oft, hochbegabte Kinder, die Mobbing ausgesetzt sind, und das leider nicht nur von Mitschülern, sondern auch von Lehrern.
Gibt es Anzeichen dafür, dass ein Kind solchen Mobbing-Attacken ausgesetzt ist, so bedarf es dringender Hilfe von allen involvierten Bezugspersonen, d.h. sowohl Elternhaus als auch Schule müssen eingreifen und diese Attacken unterbinden. Hier bieten wir Hilfe und Unterstützung an. Doch auch Erwachsene erleben oft Mobbing im Beruf oder in Vereinen.
Doch woran erkennt man z.B. Mobbing beim Kind? Wenn Ihr Kind beginnt die Schule zu verweigern, oft traurig wirkt, sich zurückzieht, kaum Freunde hat, das Selbstbewusstsein niedrig ist, Anzeichen von Stress zeigt, aber nicht in die Klasse integriert ist und/oder die Noten immer schlechter werden, sollte man ein wachsames Auge auf sein Kind haben. Selbst psychische oder psychosomatische Krankheiten können auf Mobbing zurückzuführen sein.
In unserem Institut arbeiten wir u.a. mit Mobbing-Fragebögen, anhand derer wir erkennen können, wie stark das Mobbing bereits ausgeprägt ist. Wichtig ist immer, dass die betroffenen Kinder sich öffnen und mit den Eltern oder anderen Vertrauenspersonen darüber sprechen. Und diese sollten es auch ernst nehmen, wenn Kinder mit solchen Problemen zu ihnen kommen. Denn es fällt den meisten Opfern schon aus Scham sehr schwer über das Erlebte zu reden.
Doch wann hört einfaches Ärgern oder Necken auf und wann beginnt Mobbing? Die tätlichen Handlungen, verbal oder mit körperlicher Gewalt ausgeführt (manchmal auch beides), sind von den Mobbern voll beabsichtigt und kehren über eine längere Zeit hinweg immer wieder. Hierbei kann es sich sowohl um nur eine Person handeln, die mobbt, aber es können auch Gruppen sein. Da sich das Opfer nicht wehrt, gibt es auch kein Ende der Situation.
Einige Beispiele von Mobbingerfahrungen (meist durch andere Kinder). Es handelt sich hierbei um Auszüge aus Gesprächen im Institut:
- immer wiederkehrende Beleidigungen (du bist eine Schlampe, deine Mutter ist eine Schlampe, dein Vater ist ein Versager = dies sind noch die harmlosen Beleidigungen)
- immer wiederkehrende Angriffe auf Besitz (die Kleidung wird nach dem Sport versteckt, beim Schwimmunterricht absichtlich nass gemacht, Stifte und wichtige Hefte oder Bücher werden entwendet, Mützen, Handschuhe, Taschen etc. in den Dreck oder gar in die Toilette geworfen).
- Drohungen (wenn du nicht tust, was wir sagen, dann verdreschen wir dich, töten deine Schwester, verletzen deine Mutter usw.).
- tätliche Angriffe (treten, kratzen, schlagen, vor Gegenstände schupsen, absichtliches Anrempeln, Beinchen stellen, bespucken usw.).
Mobbingerfahrungen durch LehrerInnen, auch hier handelt es sich um Auszüge aus Gesprächen im Institut:
- Bloßstellen vor der Klasse (du kannst mal wieder nichts, ich habe nichts anderes von dir erwartet; du bist selbst zu blöd zum Rechnen, deine Geschwister waren schon dämlich, da kannst du ja nicht besser sein usw.)
- Aufsätze ungerecht bewerten,
- an die Tafel holen, obwohl man sicher ist, dass das noch keiner kann,
- Hefte „verlieren“ und behaupten der/die SchülerIn habe sie nicht abgegeben.
- bei Klassenarbeiten hinter dem/der SchülerIn stehen und dumme Sprüche von sich geben oder aber mit negativer Mimik und Gestik arbeiten.
- die Hochbegabung vor der Klasse ausbreiten („Das kannst du nicht? Du willst doch hochbegabt sein!“ „So, dann fragen wir mal unsere(n) Hochbegabte(n), ob der/die das weiß! Die sind ja angeblich so schlau.“ „Ja, und unser Hochbegabter hat diese Arbeit natürlich auch wieder versemmelt!“)
Dies sind nur Ausschnitte unserer Erfahrungen, doch leider alle wahr. Selbstverständlich sind nicht alle LehrerInnen und MitschülerInnen so. Es handelt sich hier um unrühmliche Ausnahmen, die es leider immer wieder gibt. Doch wichtig ist es zu handeln, sich zu wehren.
Wir führen in unserem Institut Anti-Mobbing-Trainings durch, sodass Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Mobbingerfahrungen lernen sich zu wehren, ihr Selbstwertgefühl stärken und Tipps an die Hand bekommen Mobbing bereits im Ansatz abzuwehren. Je stärker das Selbstbewusstsein, umso geringer sind die Mobbingerfahrungen.
Wenn Sie Fragen haben, können Sie auch gern anrufen unter 02302/3952919 oder senden Sie uns eine Mail.